Weltweite Kirche mobilisiert bei der Einberufung der historischen Versammlung der WEA in Seoul

SEOUL, SÜDKOREA (27. Oktober 2025) – Evangelikale Führungspersönlichkeiten aus 124 Ländern treffen sich heute in Seoul zu einem von den Organisatoren als entscheidend bezeichneten Moment im weltweiten Christentum. Ziel ist es, die weltweite evangelikale Gemeinschaft um eine gemeinsame, im Evangelium verwurzelte Vision zu vereinen.

Die Generalversammlung der Weltweiten Evangelischen Allianz findet vom 27. bis 31. Oktober in der SaRang-Kirche statt. Es werden rund 900 internationale Delegierte und 5.000 koreanische Pastoren und Freunde erwartet. Im Mittelpunkt steht das Thema „Das Evangelium für alle bis 2033“.

Dr. Goodwill Shana, Vorstandsvorsitzender der WEA, kommentiert: „Das Evangelium ist weiterhin unsere treibende Kraft, die jede Situation überwindet und alle Gläubigen weltweit vereint. Als Nachfolger Christi sind wir aufgerufen, diese Botschaft in unserem täglichen Leben zu verkörpern und unsere Liebe zu Jesus und zueinander zu zeigen. Die Grundlage unseres Glaubens und Handelns liegt in der Heiligen Schrift, dem Fundament unseres Glaubens.“ 

Der globale Süden führt nun die evangelikale Bewegung an, während die Mitgliederzahl wächst

Die Veranstaltung bringt die größte Gruppe evangelikaler Bewegungen in der 179-jährigen Geschichte der WEA zusammen. Seit der letzten Versammlung in Indonesien im Jahr 2019 ist die WEA-Familie um 27 neue nationale evangelikale Allianzen gewachsen und vertritt nun 161 Nationen und neun regionale Organisationen weltweit. Dieses Wachstum stärkt insbesondere die Vertretung aus Afrika, Asien und Zentralasien – von Mauretanien bis Kasachstan, von Burundi bis Usbekistan.

Diese Zahlen deuten auf einen größeren Trend hin. Zwar variieren die Schätzungen, doch verschiedene Forschungsquellen stimmen darin überein, dass der Evangelikalismus heute vor allem eine Bewegung des Globalen Südens ist. Heute leben 70 % der Evangelikalen weltweit in Afrika, Asien und Lateinamerika. 

„Jede neue Nationale Evangelische Allianz (NEA) repräsentiert Tausende von Ortskirchen und Millionen von Gläubigen, die das Evangelium in ihrem jeweiligen Umfeld aktiv verbreiten“, erklärt Dr. Brad Smith, Interimsdirektor der Abteilung für Engagement der Allianz. „Unser Wachstum zeigt die Vitalität des evangelischen Zeugnisses in verschiedenen Kulturen und Ländern.“

Südkorea ist das zweitgrößte Missionarsland und Gastgeber

Die Wahl Seouls als Gastgeberstadt spiegelt den außergewöhnlichen Wandel der koreanischen Kirche in den letzten 140 Jahren von einem Missionsgebiet zu einer Missionsmacht wider. Südkorea gehört zu den Ländern, die weltweit die meisten Missionare entsenden, und hat fast 22.000 Missionare entsandt.1 weltweit, laut dem Korean Research Institute for Mission. 

Das Organisationskomitee von Seoul ist eine gemeinsame Initiative der Weltweiten Evangelischen Allianz und koreanischer Kirchen. Den Vorsitz führen die Pfarrer Jung-hyun John Oh und Young-hoon Lee. Mit dabei sind auch die Korea Evangelical Fellowship (KEF) und weitere nationale Kooperationsorganisationen. Das Komitee, das Kirchen aller presbyterianischen, pfingstkirchlichen und anderer Konfessionen vertritt, hat Tausende Freiwillige und Fürsprecher mobilisiert. Das Komitee beschreibt dies als eine Gelegenheit, die Schuld des Evangeliums an die Weltkirche zu begleichen. 

Diese Versammlung ist ein symbolischer Moment, der das Engagement der südkoreanischen Kirche zeigt, als Brücke zwischen etablierten und neu entstehenden evangelikalen Bewegungen weltweit zu dienen. 

Meilenstein 2033 mobilisiert jeden Gläubigen als Zeugen des Evangeliums

Das Thema der Versammlung, „Das Evangelium für alle bis 2033“, fällt mit dem 2000. Jahrestag der Auferstehung Christi zusammen. Dr. Shana bemerkt: „Unter Christen besteht ein wachsender Konsens darüber, 2033 als ein Jahr zu begehen, in dem die christlichen Gemeinschaften vereint alle Gläubigen mobilisieren können, um das Evangelium in aller Welt zu verkünden. Gott ruft alle. Dies ist nicht nur den Kanzeln vorbehalten. Jesus ruft Bauern und Finanziers, Künstler und Unternehmer – jeden Christen – dazu auf, seine Berufung als Zeuge des Evangeliums zu leben.“

Die Versammlung dient als satzungsgemäße Geschäftssitzung der WEA und soll gemeinsame Anstrengungen zur Verwirklichung der Vision „Das Evangelium für alle bis 2033“ inspirieren und anleiten. Die Sitzungen sollen Innovationen in der Evangelisation fördern, die Jüngerschaft vertiefen und globale Partnerschaften stärken. Zu den besonderen Highlights zählt eine Kunstausstellung des international renommierten Künstlers Akaine. 

Die Versammlung markiert zudem einen historischen Übergang: Pfarrer Botrus Mansour wird offiziell als erster Generalsekretär der WEA für den Nahen Osten ins Amt eingeführt. Im Rahmen der Versammlung wird auch ein neuer Internationaler Rat (IC), der Verwaltungsrat der WEA, gewählt. 

Im Vorfeld der Generalversammlung betont Dr. Shana die tiefere Bedeutung dieser Zeit: „Einheit erfordert mehr als nur formelle Mitgliedschaft; sie erfordert eine authentische Partnerschaft, die sich auf das Evangelium konzentriert. Während die Generalversammlung die Realitäten einer sich verändernden evangelischen Landschaft feiert, möchten wir die Delegierten weiter dazu inspirieren, hinauszugehen und das transformative Evangelium über geografische, kulturelle und digitale Grenzen hinweg zu verbreiten.“ 

Verweise

11 Der Status koreanischer Missionare im Dezember 2023