SEOUL, SÜDKOREA (30. Oktober 2025) – Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) setzte gestern ihre 14. Generalversammlung fort. Die Mitgliedsallianzen einigten sich darauf, eine engere Zusammenarbeit anzustreben, um das gemeinsame Ziel der weltweiten Verkündigung des Evangeliums zu erreichen.
Während der WEA-Geschäftssitzung am Mittwoch waren Vertreter von 98 evangelikalen Mitgliedsverbänden anwesend und wählten einen neuen Internationalen Rat (IC). Sie stimmten außerdem für eine Änderung der WEA-Satzung, die eine stärkere Beteiligung der Geschäftsführung neben den bestehenden Leitungsfunktionen der neun Regionalgeneralsekretäre ermöglichen soll.
Diese Änderung ist ein wichtiger erster Schritt zur Stärkung der gemeinsamen Stimme und Beteiligung der Mitgliedsverbände und zur Verbesserung des Engagements der Mitglieder bei der Gestaltung des globalen evangelikalen Zeugnisses bis zum Jahr 2033.
Eine Reise der Erneuerung und Neuausrichtung
Das Treffen spiegelte den Erneuerungs-, Reform- und Neuausrichtungsprozess der WEA in den vergangenen drei Jahren wider, der mit organisatorischen Herausforderungen einherging. Dr. Goodwill Shana, scheidender Vorstandsvorsitzender und Interims-Generalsekretär, würdigte diesen Prozess: „Mission ohne Einheit ist zerbrechlich, und Zeugnis ohne Gemeinschaft ist unvollständig.“
Die Organisation sah sich mit Whistleblower-Vorwürfen konfrontiert (die von einer Untersuchungskommission des Geheimdienstes entkräftet wurden) und musste den unerwarteten Rücktritt ihres Generalsekretärs mitten in der Amtszeit verkraften. Doch diese Herausforderungen führten zu größerer Widerstandsfähigkeit und wichtigen Reformen. Dr. Shana leitete eine strategische Neuausrichtung der Organisation und ihrer Kommunikationsplattformen ein, um der WEA Richtung und Stabilität für die Zukunft zu geben.
Samuel Chiang, stellvertretender Generalsekretär für Ministerien und GA2025-Direktor, berichtete: „Der Weg von der Erneuerung zur Versammlung war kostspielig und komplex, aber er hat die WEA auf ihre bedeutendste Chance seit Jahrzehnten vorbereitet: [das Evangelium] mit Einheit und Überzeugung zu verkünden.“
Historischer Durchbruch zur Einheit
Ein entscheidender Moment in diesem Jahr war die geplante Gründung der Koreanischen Evangelischen Allianz (KEA), ehemals bekannt als Koreanische Evangelische Gemeinschaft (KEF). Dr. Shana würdigte Dr. John Oh (SaRang-Kirche), Dr. Younghoun Lee (Yoido Full Gospel Church) und Dr. Barnabas Moon (Koreanische Evangelische Gemeinschaft) für ihren gemeinsamen Einsatz, diese historische Einheit zu erreichen, die auch die Seoul-Konferenz ermöglichte.
„Damit wird Korea zu einem Katalysator für die Verkündigung des Evangeliums in den unerreichten Ländern Asiens“, bemerkte Dr. Shana und unterstrich die strategische Bedeutung für die Evangelisierung in der Region.
Wachstum und Beteiligung der Allianzmitglieder
Der stellvertretende Generalsekretär Dr. Peirong Lin lobte das beispiellose Wachstum und stellte fest, dass es nun 163 nationale Bündnismitglieder in 61 Ländern gibt, sowie 27 neue Bündnisse, die seit der letzten Generalversammlung gegründet wurden.
In den vergangenen zwei Jahren wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Verständnis dieser Allianzen durch Erfahrungsaustausch, Gebetstreffen und moderiertes Lernen unter Gleichgesinnten zu vertiefen, wobei Beispiele aus Pakistan und Lesotho herangezogen wurden. Seit 2021 sind außerdem 22 angeschlossene Mitglieder der WEA beigetreten.
Dr. Lin erklärte: „Als Teil einer Einheitsbewegung ist es mir eine Ehre, an einem Traum mitzuwirken, Menschen aus aller Welt zusammenzubringen.“
Die Versammlung verzeichnete reges Engagement ihrer Mitglieder. Am Mittwoch wählten die Delegierten Vertreter aus neun Regionen in den Internationalen Rat, gefolgt von der Wahl zweier weiterer Vertreter am Donnerstag, dem 30. Oktober. Nach einem Vorschlag der Regionalgeneralsekretäre stimmten die Mitglieder einer Verfassungsänderung zu. Darüber hinaus beschlossen sie, auf Anregung der Spanischen Evangelischen Allianz eine umfassende Überprüfung der Verfassung vorzunehmen.
Strategischer Fortschritt trotz Einschränkungen
Schatzmeister David Guretzki betonte, dass die Arbeit der WEA auf Beiträgen nationaler Allianzen, Einzelspenden, Stiftungen und Spenden von Dutzenden Organisationen weltweit beruht. Trotz finanzieller Einschränkungen verfolgte die Organisation vier strategische Säulen: die Stärkung nationaler Allianzen, die Aufrechterhaltung der UN-Interessenvertretung, den Ausbau von Partnerschaften und die Verbesserung organisatorischer Strukturen.
Blick auf das Jahr 2033
Die Ernennung von Rechtsanwalt Botrus Mansour zum Generalsekretär für die Jahre 2025–2030 sowie die Gründung des neu eingerichteten Internationalen Rates stellen ein Zeichen für … dar. Eine bedeutende institutionelle Erneuerung ist erforderlich, da die WEA die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation, der globalen Volatilität, der demografischen Verschiebung hin zu Evangelikalen im globalen Süden und der zunehmenden religiösen Intoleranz bewältigt.
Chiang erklärte: „Wir haben ein Büro der Zukunft geschaffen, um innovative Möglichkeiten zu erfassen und zu fördern und sie dann zu verbreiten, sobald die Regionen bereit sind. Als uns das Konzept der Globalen Allianz für pastorale Ausbildung vorgestellt wurde, haben wir es virtuell weiterentwickelt, bis Afrika seinen dringenden Bedarf an besserer pastoraler Ausbildung erkannte. Diese Abstimmung von Innovation und regionaler Bereitschaft zeigt beispielhaft, wie wir unsere nationalen Allianzen effektiver unterstützen.“
Chiang hob außerdem hervor, dass die Generalversammlung 2025 die Initiative „Gospel-Shaped Disciple-Making 2033“ (GSD2033) ins Leben ruft, eine zehnjährige Reise hin zum 2000. Jahrestag der Auferstehung Christi, die Gläubige weltweit befähigen soll, das Evangelium in allen Lebensbereichen zu verkörpern.
Dr. Shana schloss mit einer Vision: „Die WEA ist ein Traum, der nicht sterben wird, und unter dem neuen Internationalen Rat und Generalsekretär ist es ein Traum, der neue Höhen erreichen und immer stärker werden wird, wenn das Jahr 2033 und die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus naht.“